Helmut Lander ist auch in der Fotografie zum Experten geworden und das sehr früh in seiner künstlerischen Laufbahn. Schon 1966 erschien ein Fotoband mit weiblichen Akten unterlegt mit einigen Zeichnungen, dem ein Text des amerikanischen Schriftstellers Henry Miller vorstand.
Lander fotografiert als hätte er nie anderes getan: Dabei interessieren ihn einzelne Körperareale gleichwie ganze Körper, Aufnahmen mit Landschaft und ohne gleichermaßen.
In manchen Fotografien lässt Lander den Akt völlig mit der umgebenden Natur verschmelzen, er integriert ihn förmlich, in anderen dagegen scheint er Fragmente des weiblichen Körpers in seinen Rundungen und seiner im Licht gebannten, marmornen Glätte der krustigen, karstigen Landschaft gegenüberstellen zu wollen. Helmut Lander gelingt es in besonderer Weise mit dem Hell- Dunkel-Kontrast der Schwarz-Weiß-Fotografie die Strukturen von Körperlandschaft und der Landschaftskörper so zu inszenieren, dass man etwa das Atmen der gewölbten Sanddünen ebenso zu spüren vermag wie die Hügel des verschatteten Brustkorbs.
Er fokussiert die Texturen des perforierten Tuffgesteins, der Sanddünenrillen, des knorrigen Baumgeästs, des trocknen Laubs oder des plätschernden Wassers und setzt sie in Beziehung zu den in monumentaler Nahsicht fotografierten Vertiefungen, Erhebungen und Öffnungen, den Poren und Härchen des menschlichen Körpers.
Die Körperfragmente geraten in eine abstraktes Formenspiel, ein Vexierspiel beginnt und Henry Miller fühlt sich zu Recht an die Bildsprache der Kykladen, aber ebenso an die Abstraktionen eines Brancusi oder Stilisierungen eines Modigliani erinnert.
Bedeutsam in all diesen Fotografien ist das gezielte Wechselspiel von Licht und Schatten auf der menschlichen Anatomie.